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Lander Configurations: Of Smoke And Fire (Review)

Artist:

Lander Configurations

Lander Configurations: Of Smoke And Fire
Album:

Of Smoke And Fire

Medium: CD
Stil:

Ambient-Post-Rock

Label: Eigenproduktion / Just For Kicks
Spieldauer: 67:12
Erschienen: 24.02.2012
Website: [Link]

Erst vor kurzem hatte ich die Ehre, das RICHARD WAHNFRIED-Album „Tonwelle“ zu besprechen, das sich durch einen Fehler bei der Vinyl-Aufnahme „auszeichnete“ - es war in zu hoher Geschwindigkeit auf das schwarze Musik-Gold gepresst worden. Bereits beim ersten Hördurchgang von „Of Smoke And Fire“ kamen bei mir „Tonwelle“-Erinnerungen auf, allerdings in umgedrehter Weise. Die australische Post-Rock-Band LANDER CONFIGURATIONS klingt wie eine deutlich langsamere Ausgabe von GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR, jedoch mit einem deutlich höheren Gesangsanteil. In etwa so wie die Jünger des Techno im Ambient plötzlich eine neue, aber deutlich langsamere Variante ihrer Musik entdeckten.

Würde ich nach einer Schublade für diese Musik suchen, dann fiele mir „Ambient-Post-Rock“ ein, der zusätzlich mit einer hohen Kopfstimme, die ein wenig an SIGUR RÓS erinnert, verfeinert wird. Wohl nicht umsonst entdeckt man beim Aufschlagen des Digi-Packs welkes, vielfarbiges Herbstlaub. Ein Album wie der herbstliche Nebel, der vor einem Laubwald aufzieht. Melodien, die sich viel zu oft träge dahinschleppen und einen in der Hoffnung zurück lassen, dass zum Ende hin die vom Post Rock gewohnten bombastischen Eruptionen losbrechen. Diese Hoffnung wird jedoch auf „Of Smoke And Fire“ nicht erfüllt. Wer allerdings Freude dabei empfindet, im Herbst das Fallen der bunten Blätter von den Bäumen zu beobachten, der erhält für dieses optische Ereignis nunmehr die ideale akustische Untermalung.

5 Jahre ließen sich LANDING CONFIGURATIONS für ihre CD Zeit, die sie als einen Augenblick beschreiben, der sich von einem entspannten Sommernachmittag in einen verschneiten Winterabend verliert. Das ist wirklich sehr passend. Melodramatische Musik, die sich mit Plaste-Soldaten, Polar-Bären, Pferden und Nostalgie genauso intensiv beschäftigt wie mit dem Töten einer Spinne, wobei „I Killed A Spider“ auch wirklich der Titel ist, der in seinen zehneinhalb Minuten die intensivste Post-Rock-Fahrt aufnimmt.

Die auf Bass, Schlagzeug, Gitarre und Gesang basierende Musik von LANDER CONFIGURATIONS schleppt sich im Verlauf der beinahe siebzigminütigen Spielzeit unerträglich langweilig dahin und eignet sich ideal für die Hintergrundbeschallung, die ein Techniker bei Umbaupausen von Konzerten dudeln lässt, damit man in Ruhe sein Bier trinken kann und die Unterhaltungen nicht gestört werden.

Angeregt durch das auf der ersten Seite des Booklets verwendete Zitat, welches erklärend den Titel der CD umschreibt, könnte wohl eine weitere, etwas makabere Deutungsmöglichkeit von „Of Smoke And Fire“ gefunden werden: „Alles Leben, das einst war, zerfällt zu Staub und Asche und bleibt nur noch Erinnerung, die sich in einer Welt von Rauch und Feuer auflöst.“ - ein Urnen-Album also, das man, getrost dem Kirchen-Todes-Motto „Asche zu Asche, Staub zu Staub“, am Ende in der hintersten Ecke seines CD-Regals „begraben“ kann.

FAZIT: Zahnloser Post-Rock, der sich wie Nieselregen auf einem niederlässt und den man nach den ersten Sonnenstrahlen einfach abschüttelt, ohne jemals das Gefühl gehabt zu haben, wirklich nass geworden zu sein.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4272x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Tomorrow, I Will
  • Plastic Soldiers
  • I Killed A Spider
  • Nostalgic
  • Horses
  • Mariposa
  • My Imaginary Friend The Polar Bear
  • Reference To Summer

Besetzung:

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